Das Singen der Mönche

Unter dem Titel "Das Singen der Mönche" habe ich für DIE GEMEINDE 19 | 2021 P. Erasmus Kulke OSB interviewt, den ersten Kantor und Subprior der Abtei Königsmünster. Das Gespräch dreht sich um das Stundengebet, das für Mönche und Nonnen wesentlicher Bestandteil des Tagesablaufs darstellt und täglich ca. 2,5 Stunden in Anspruch nimmt. Warum sind den Mönchen diese festgelegten Zeiten des Psalmengesangs so wichtig? Und was hört ein Kantor privat?

Hier kann man das ganze Interview nachlesen.



Im Nachgang erreichte mich noch eine Leserzuschrift. Ein Leser meinte, in der Frage „Bleibt ihr nicht im Alttestamentliches Denken stecken, wenn ihr vor allem Psalmen singt?“ Ressentiment gegenüber dem Alten Testament zu entdecken.

Vermutlich hat er Recht und meine Frage ist suboptimal formuliert. AT und NT beschreiben in der Tat denselben Gott. Besser wäre vielleicht die Formulierung "Wenn ihr vor allem Psalmen singt: Wie schlagt ihr die Brücke vom alttestamentlichen Horizont zur Horizonterweiterung, die das NT eröffnet?" gewesen. Denn, ohne die Eigenständigkeit des AT in Abrede zu stellen: Ich verstehe manche Passagen des NT schon so, dass wir als Christen den Text des AT einer "Relecture" unterziehen können (um eine Formulierung aus dem ersten Jesus-Buch von Joseph Ratzinger aufzugreifen). Jesus selbst bezieht die Heiligen Schriften des alten Bundes explizit auf sich (vgl. nur Luk 4,21). Mit dieser neuen, christozentrischen Perspektive kann man im AT viele Andeutungen, Ankündigungen und Anspielungen entdecken. Meint Jesus nicht genau das in Mat 13,52? Auch 2. Kor 3,12-18 beschreibt die Tatsache, dass wir heute das NT brauchen, um diese lange verborgene "zweite Ebene" des AT "entschlüsseln" zu können.




 

 

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