Zufrieden bei Gott
Für die Ausgabe 20/21 2023 der Zeitschrift DIE GEMEINDE habe ich die Kerngedanken des 131. Psalms aktualisierend zusammengefasst.
Dieser Liedtext wurde geschrieben, damit Pilger sich damals schon auf dem Weg nach Jerusalem innerlich vorbereiten und auf Gott einstellen konnten.
Die wenigen Zeilen des Psalms, die von großer Zufriedenheit sprechen („zufrieden ist meine Seele“), waren dabei vielleicht manchmal tatsächlich eine Feststellung. Weit häufiger waren sie aber sicher ein Aufruf, den man sich in der Pilgergruppe auf dem Weg zum Festgottesdienst selbst zugesungen hat („Sei zufrieden, meine Seele!“). Davids Wallfahrtslied besingt nicht nur den Zustand der Zufriedenheit, sondern er zeigt den Weg dahin.
Es kann uns auch heute noch helfen, diese beruhigenden Worte des Psalms zu sprechen und aufzunehmen. Wie Pilgerinnen und Pilger früher dieses Lied auf dem Weg nach Jerusalem immer wieder vor sich hingesungen haben, können wir es mitbeten, darüber nachdenken, wenn die Unruhe des Lebens, die Unsicherheit, der Druck, die Unzufriedenheit uns einschnüren. Der Psalm hilft uns, Abstand von Unruheherden zu gewinnen – und in Gottes Nähe vorzustoßen. Er macht deutlich: Zufriedenheit fällt nicht einfach vom Himmel. Für unser Lebensglück sind wir selbst verantwortlich. Zufriedenheit ist Einstellungs- und Übungssache – unabhängig von der Lebenssituation. Und: Wahre Zufriedenheit setzt Nähe zu Gott voraus.
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